Wer in Österreich über Film- und Fernseh- Business spricht, für den führt kein Weg an der Degn Film vorbei. Und damit an Margot »Mucky« Degn-Staudach, die das Unternehmen 50 Jahre lang erfolgreich geführt hat. Und an Tochter Susanne Degn, die die Geschäftsführung der Produktionsfirma vor einem Jahr übernommen hat. Wir haben zwischen Umkleidekabinen und Espressotassen mit den beiden darüber geplaudert, wie das erste Jahr nach der Übergabe gelaufen ist und was die Zukunft bringen wird. Und natürlich haben wir ihre Lieblings-Shopping-, Beauty- und Genuss-Spots besucht.
Als Mucky und Susanne an der ersten Station unseres Shoppingtrips ankommen, sind die beiden trotz der frühen Morgenstunde bestens gelaunt. Aber Mutter und Tochter bringen nicht nur gute Laune, sondern auch Professionalität mit: Schließlich sind die beiden absolute Medienprofis. „Außerdem war ich heute schon im Almkanal schwimmen – das mache ich seit neun Jahren. 40 Tempi gegen den Strom. Sommer wie Winter. Drum bin ich schon frisch und munter!“, lacht Mucky. Tochter Susanne nickt und nippt an ihrem Espresso, während ihre Haare an diesem herbstlichen Tag zu Beach-Waves verwandelt werden.
Medien-Pionierin
50 Jahre lang hat Mucky das Film- und Fernsehbusiness in Österreich mitgeprägt. 1974 gründete sie gemeinsam mit ihrem damaligen Mann, dem Kameramann Günter Degn, das Unternehmen. Und das, obwohl sie mit der Film- und Fernsehbranche eigentlich nichts am Hut hatte. Doch im Laufe der Zeit eignete sie sich das notwendige Wissen selbst an, setzte sich in der Männerdomäne durch und ging beharrlich ihren Weg. Ein halbes Jahrhundert, äußerst erfolgreich, wie die zahlreichen Auszeichnungen für Degn-Produktionen zeigen. „Aber die Prämierungen“, betont die Medien-Pionierin „waren mir nie so wichtig. Ich wollte immer, dass die Filme, die wir machen, den Menschen gefallen, sie berühren, sie ansprechen.“
Vom Mega-Konzern …
Pünktlich zum 50. Firmenjubiläum einem Jahr hat Tochter Susanne das Ruder bei der Degn Film mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen und Niederlassungen in Salzburg und Wien übernommen. Im Unterschied zu ihrer Mutter konnte Susanne allerdings vor dem Einstieg ins Familien-Unternehmen reichlich Erfahrung in der Medienbranche sammeln: Schon während der Schulzeit bei Praktika im ORF-Landesstudio Salzburg. Während des Studiums beim ORF Wien als Kamera-, Produktions- und Regieassistentin. Dann als Redakteurin für ORF-Produktionen und -Redaktionen. Außerdem als selbständige Redakteurin für unterschiedliche TV-Formate für ORF, ATV und Puls4. Zuletzt war Susanne 17 Jahre lang in unterschiedlichen Positionen, Funktionen und Bereichen im Red Bull Media House tätig.
… ins Family-Business
Wie es dann für Susanne war, ins Familien-Unternehmen zu wechseln? „Die Zeit im Media House hat mich geprägt. Und es war eine Umstellung, von einem großen Konzern mit festen Hierarchien, Strukturen und Abläufen in ein Familien-Unternehmen mit einer völlig anderen Art der Kommunikation und der Kultur zu wechseln. Was aber auch schön ist“, unterstreicht die Medien-Expertin, die selbst zweifache Mutter ist. Und das „Arbeitsverhältnis“ zu ihrer Mutter? „Das ist ein bisschen wie beim Shoppen“, schmunzelt Susanne und erläutert: „Auch wenn wir ab und zu gemeinsam shoppen gehen, haben wir einen unterschiedlichen Geschmack, den wir aber respektieren. Und ich schätze es, dass ich mir von Mucky – im Arbeitsumfeld sage ich nicht Mama zu ihr – immer Rat holen kann. Das funktioniert beim Shopping und im Business.“

Unruhe-Stand
„I´m on fire“ – dieser Satz, den Mucky während des Hairstylings, bei dem es mit Glätteisen & Co. im wahrsten Sinne des Wortes heiß hergeht, lachend ausruft, bringt das Mindset der Umtriebigen auf den Punkt. Obwohl sie die operative Geschäftsführung an ihre Tochter Susanne übergeben hat – von Ruhestand kann keine Rede sein. „Ich verfolge meine eigenen Projekte. Da ist Fiktionales dabei, aber auch musikalische Produktionen. Klar, wir tauschen uns aus, arbeiten aber nicht unmittelbar zusammen“, berichtet sie. Und während die Medienmacherin von ihren Projekten erzählt, blitzen ihre Augen voller Tatendrang und Begeisterung – und ergänzt im gleichen Atemzug: „Ich werde arbeiten, solange ich kann!“
Zukunfts-Visionen
Wie es Susanne nach einem Jahr als Geschäftsführerin geht? „Dieses Jahr ist für mich wie im Flug vergangen! Gefühlt waren das drei Monate …“ Für die Zukunft hat die CEO konkrete Pläne: „Einerseits möchten wir bestehende Kund:innen weiterhin mit hochwertigem Content versorgen. Neben ORF und ServusTV möchten wir auch andere Fernsehsender ansprechen“, erzählt Susanne. Eine Vision: Internationale Streaming-Plattformen als Kund:innen gewinnen! „Nicht so sehr im fiktionalen Bereich, sondern eher dort, wo ich unsere Stärke sehe: Wo es um Menschen geht!“ Menschen mit Geschichten von Menschen zu begeistern, mit spannenden, kreativen Geschichten zu inspirieren und zu unterhalten – dafür brennen Mucky und Susanne, Mutter und Tochter, gleichermaßen!
Stay tuned!
Wir bleiben dran und sind gespannt, wann wir die Degn Film im Abspann von Netflix und Co. finden. Denn bei dieser Begeisterung und dieser positiven Power der beiden Ladies kann das nur eine Frage der Zeit sein …
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