»taste.it«: Einmal in der Sonne baden

Italien – das ist Sonne, Sommer und Dolce Vita. Damit das Leben aber wirklich »dolce« wird, dürfen auch toller Wein und tolles Essen nicht fehlen. Davon bekommt man im neuen taste.it reichlich. Eine Reise ins kulinarische Herz Italiens. Italienischer Hochgenuss!
Das unbeschwerte Lebensgefühl – manch einen überkommt es, wenn er mit der Vespa durch die Straßenschluchten einer Großstadt jagt oder am Strand den Müßiggang pflegt. Bei vielen – so auch mir – stellt es sich endgültig erst dann ein, wenn man eine kleine Trattoria besucht, um dort zu speisen.
Was sofort auffällt, wenn man das taste.it im Salzburger Sheraton betritt, sind die tollen italienischen Antipasti, die in der Vitrine darauf warten, zu einem Aperitivo verspeist zu werden. Die Zucchini, Paprika und Melanzane werden, wie mir versichert wird, selbst eingelegt. Das dafür verwendete Gemüse kommt aus Italien, ebenso der Büffelmozzarella und die halb- oder vollgetrockneten Tomaten. Die Kostprobe aber macht sicher: Das himmlische Aroma der Tomaten kann nur daher rühren, dass sie in Sonne gebadet haben. Und genau das werden wir jetzt auch tun, indem wir die leichte italienische Küche dieses Hauses in vollen Zügen genießen.
Das Menü sollte man jedenfalls unbedingt mit einer Auswahl dieser Antipasti-Köstlichkeiten beginnen. Auf der für uns zusammengestellten Platte finden sich neben den obligaten eingelegten Gemüsesorten und Kapernbeeren herzhafte Pilze, wunderbar weicher Oktopussalat und in Balsamicoessig eingelegte Perlzwiebeln. Die ganzen Artischocken wiederum lassen schon von Weitem erkennen, dass sie aus einem anderen Holz geschnitzt sind als die üblichen in Essig ertränkten Langweiler. Und natürlich darf auch frisch aufgeschnittener Prosciutto nicht fehlen. Eine Augenweide.
Selbst die Grissini werden hier selbst gemacht. Der Hefeteig wird frisch zubereitet und dann von Hand gezogen. Optisch fällt das durch ungleichmäßige, teils skurrile Formen auf. Geschmacklich weiß der leicht buttrige Geschmack voll und ganz zu überzeugen. Spätestens jetzt wird deutlich: Hier nimmt jemand das Thema Italien wirklich ernst, und das ist auch gut so, denn kaum etwas ist ärgerlicher als halbherzig italienisches Essen. Chefköchin Manuela Moser und Sous-Chef Christian Calaminus hingegen sind mit ganzem Herzen dabei. Seit Mitte Juni kredenzen sie eine italophile Küche, die ihresgleichen in Salzburg sucht. »Kein Schickimicki, dafür intensiver Geschmack«, versichert Moser. »Schnelle Küche, frisch gekocht und kurz gebraten«, ergänzt Calaminus. Dafür, dass es auch jeder italienischen Mama schmecken würde, sorgt Restaurantleiter Gaetano Corigliano, der als gebürtiger Italiener genau weiß, wann ein Gericht ein »molto bene« wert ist.
Der nächste Gang: Beef Tatar mit Bohnen, Pinienkernen und Sommertrüffeln, wobei hier – als eine der wenigen Ausnahmen zum sonst wirklich rein italienischen Produktsortiment – naheliegenderweise Salzburger Weiderind verarbeitet wird, und zwar vom besten Stück. Beim Beef Tatar verhält es sich ja meistens so: Je gewürzter die Marinade, desto schlechter die Qualität des Fleisches, deren Mangel man nur allzu oft mit dumpfer Schärfe zu übertünchen versucht.
Genau umgekehrt wird hier gearbeitet: Das beste Fleisch kommt auf den Tisch und verhältnismäßig zurückhaltend agiert man bei der Würzung. Eine nur sanfte Schärfe ist es, die das Fleisch von Cayennepfeffer und Tabasco kommend streichelt. Eigentlich logisch, denn der König ist beim Beef eindeutig das Produkt.
Für die Sauce werden die Pinienkerne kurz angeröstet, dann kurz abgekühlt, durchgemixt und püriert. Die Marinade wiederum kann in ihrer Vielschichtigkeit als durchaus »sophisticated« bezeichnet werden: Paprikapulver, etwas Knoblauch, Olivenöl, Kapern, Sardellen, sonnengereifte Cherrytomaten und Gurkenwasser werden miteinander vermengt, wobei die Mischung wirklich stimmt. Das heißt Sauce und Marinade unterstützen die Stärke des Filets und verleihen ihm Eleganz und – durch die leichte Schärfe bedingt – auch Prägnanz. Über den italienischen Sommertrüffel, der grob drüber gehobelt wird, muss man nicht viele Worte verlieren. Erwähnenswert aber ist noch das selbst gemachte Senf-Eis, das den nötigen Säure-Kontrast liefert. Molto bene.
Als weiteren Gang haben wir uns für ein Nudelgericht entschieden, denn bei den Nudeln scheiden sich die italienischen Geister. Sie sind ohne Frage das Herzstück der südländischen Küche. Die gute Nachricht: Ob Lasagneblätter, Ravioli, Tagliatelle oder Papardelle – die ganze Palette italienischer Nudelvielfalt kommt im taste.it auf den Tisch, und alles wird frisch und selbst zubereitet. Die Nudeln sind also im besten Sinne handgemacht.
Weintechnisch steigen wir nun vom wirklich leichten Capsula Viola auf den immer noch leichten, aber ein wenig gehaltvolleren Villa Antinori aus der Toskana um und entscheiden uns für Passatelli, das sind spaghettiähnliche Nudeln, deren Teig aber – und das ist der feine Unterschied – mit Panierbrot und Parmesan zubereitet wird. Das Ergebnis ist ein wenig gröber als die üblichen Spaghetti und äußerst schmackhaft.
Gereicht werden sie mit kurz geschwenkten Zucchiniwürfeln und frischen, kurz angebratenen Gamberi – ein Gericht, das in seiner Einfachheit als Sinnbild des im taste.it gepflegten Stils angesehen werden kann: Schnell, frisch, gut abgeschmeckt und wirklich leicht.
Schwerer wird es nur beim Nachtisch: Schoko-Biscuit, Schoko-Creme, Schoko-Mousse, knuspriger Schokoladen-Puder und selbst gemachte dunkle Schokolade werden kunstvoll zu einem Traum aus Schokolade drapiert. Wem das zu viel Schokolade ist, dem sei das Sorbetto al limon ans Herz gelegt, zu dem man Paulo Contes Klassiker »Gelato al limon« auf den Lippen in Gedanken nur allzu leicht zum letzten Italienurlaub abdriftet. Dass das Erwachen aus diesem wunderbaren Traumzustand nicht allzu abrupt war, verdankt sich dem wunderbaren Espresso von Lavazza.
Fazit: Unweit des Mirabellgartens, mitten im schönen Andräviertel mit seinen individuellen Geschäften und kreativen Ecken ist das ›taste.it‹ ein kleines Refugium für Feinschmecker und Genießer mit echt italienischem Flair und echtem italienischen Essen.
So stellt man sich einen Italiener vor: Im Hintergrund läuft Adriano Celentano und dazu schwelgt man im Pasta-Rausch. Und auch wenn es unweigerlich ein bisschen klischeehaft ist, mein Gott, so will man es, so schätzt man es. Oder wollen Sie Techno zu Ihren Spaghetti? Eben. Viva Italia!
Und das Beste ist: Das taste.it hat ab 11.30 Uhr durchgehend geöffnet. Das italienische Flair lässt sich also auch schon mittags genießen, was einem den ganzen Nachmittag ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
restaurant taste.it
Auerspergstraße 4, Tel. 0662 88 99 94 006, www.restaurant-taste-it.at
Öffnungszeiten: MO – FR 11.30 – 21.00 Uhr, SA 17.00 – 21.00 Uhr
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